Heilsames Schreiben Akademie magische Medizin

Heilsames Schreiben

Diese Rubrik gestaltet Anja Lamprecht-Löwe und alle Rechte liegen bei ihr. Jeder kennt den Ausdruck, sich etwas von der Seele schreiben. Schreiben kann ein hilfreiches Tool sein, um sich die psychische Gesundheit zu bewahren. In dieser Rubrik wird Anja Dich mit hilfreichen Tipps in Bezug auf das heilsame Schreiben unterstützen.

08.08.2024 Heilsames Schreiben: Der heilende Stift – Mit Herzblut zu innerer Balance

10.07.2024 Heilsames Schreiben: Fluss des Lebens

12.06.2024 Heilsames Schreiben: Schreiben und Musik – wie Klänge Dich beflügeln

08.05.2024 Heilsames Schreiben: Liebeskummer – wenn das Herz schwer ist

03.04.2024 Heilsames Schreiben: Schreibend in Erinnerungen schwelgen

13.03.2024 Heilsames Schreiben: Schreib Dich fit und frei

08.02.2024 Heilsames Schreiben: Mini-Detox fürs Gehirn: gesundheitsförderndes, heilsames Schreiben

08.02.2024 Heilsames Schreiben: Wer ist Anja Lamprecht-Löwe

08.08.2024 Heilsames Schreiben: Der heilende Stift – Mit Herzblut zu innerer Balance

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Du kennst sicher dieses Gefühl: Beim Schreiben in Dein Tagebuch, in E-Mails oder in Briefen erlebst Du eine Erleichterung, die Dich besser fühlen lässt.

Dieses intuitive, therapeutische oder heilsame Schreiben kann jeder für sich allein entdecken und nutzen.

Geschichte des heilsamen Schreibens

Bereits um 400 n. Chr. erkannte der Kirchenvater Augustinus die heilende Kraft des Schreibens. In seinen Bekenntnissen verarbeitete er seine persönliche Leidensgeschichte und bahnte sich durch das schriftliche Festhalten seiner Sorgen und Nöte den Weg zu seiner individuellen Identität. Daher gilt Augustinus in der Fachliteratur als klassisches Beispiel für Selbstheilung durch Schreiben.

Ihm folgten berühmte Persönlichkeiten wie Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant und Rainer Maria Rilke, die das Schreiben zur Selbsterkenntnis nutzten und damit die Geschichte des heilsamen oder therapeutischen Schreibens prägten.

Erinnern, Wiederholen, Durcharbeiten

Ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte des therapeutischen Schreibens war das Werk von Sigmund Freud. Mit seiner Methode der freien Assoziation und dem Dreischritt – erinnern, wiederholen, durcharbeiten – setzte er neue Maßstäbe.

Der erste Psychotherapeut, der autobiografische Skizzen direkt in die Therapie integrierte, war Alfred Adler. Er glaubte, dass das Verstehen der eigenen Lebensgeschichte zu einer tiefen Erkenntnis und möglicherweise zu einer Korrektur des eigenen Lebensstils führt.

Schreiben in Therapie und Coaching

Im therapeutischen oder Coaching-Kontext kann Schreiben gezielt eingesetzt werden.

Kreative Methoden helfen, Unbewusstes ins Bewusstsein zu holen oder dienen als spielerische Vorbereitung für die Gespräche. Zwischen den Sitzungen können schriftliche „Hausaufgaben“ die therapeutische Arbeit unterstützen und vertiefen. Durch den Umweg über das Papier gelingt es oft, das „Unsagbare“ im nachfolgenden Gespräch zu verbalisieren.

Ein weiterer pragmatischer Vorteil des Schreibens ist, dass man ein konkret nachlesbares Ergebnis schafft, das sich jederzeit weiterentwickeln lässt. Durch das Schreiben entstehen Zeitdokumente, die „Begreifbares“ vor dem Vergessen bewahren.

Der Literaturnobelpreisträger Thomas Mann hat 1927 den Zusammenhang von Schreiben und Selbsterkenntnis, therapeutischen Wirkungen und Handeln so zusammengefasst:

„Wie ich mich zum Leben verhielte und zum Tode: Ich erfuhr alles, indem ich schrieb – und erfuhr zugleich, dass der Mensch auf keine andere Weise sich kennenlernt, als indem er handelt.“

Übungen von Ärztin und Professorin für Journalismus Silke Heimes

Was könnten 10 Deiner Ziele sein?

Nimm Dir einen Moment Zeit und schreibe schnell und ohne lange nachzudenken 10 Deiner Ziele in Stichpunkten auf.

Überlege anschließend, ob diese Ziele in der richtigen Reihenfolge stehen. Falls nicht, sortiere sie nach Deiner Priorität.

Vergleiche nun Deine spontan formulierten Ziele mit denen, die Du Dir beim gründlichen Nachdenken setzen würdest.

Stimmen sie überein? Falls nicht, wie erklärst Du Dir die Diskrepanz? Und wenn sie übereinstimmen, welches Gefühl löst das in Dir aus?

Schreibimpuls: Die gute Fee

Eine Fee erscheint vor Dir und gewährt Dir 3 Wünsche.

Schreibe diese Wünsche auf und reflektiere, wie alt diese Wünsche sind und wie lange Du sie bereits mit Dir herumträgst.

Überlege im nächsten Schritt, was nötig wäre, um diese Wünsche zu verwirklichen, und was Du selbst dazu beitragen kannst. Denke auch an Deine bisherigen Erfahrungen mit Wünschen: Welche haben sich erfüllt und welche nicht?

Im dritten Schritt beschreibe, wie sich Dein Leben verändern würde, wenn sich Deine Wünsche erfüllen würden.

Abschließend: Diese Übungen laden dazu ein, tief in Deine eigenen Ziele und Wünsche einzutauchen, Deine Prioritäten zu klären und aktiv über die Realisierung Deiner Träume nachzudenken.

Sie bieten Dir die Möglichkeit, nicht nur Deine Sehnsüchte zu erkennen, sondern auch konkrete Schritte zu ihrer Verwirklichung zu planen. Entdecke die heilende Kraft des Schreibens und erlebe, wie es Dir zu Wohlbefinden und Klarheit verhilft.

Ich wünsche dir viel Freude dabei!

10.07.2024 Heilsames Schreiben: Fluss des Lebens

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Der Fluss des Lebens – Geschichte aus der Vogelperspektive

Eine meiner erklärten Lieblingsübungen in Biografiearbeit und Schreibcoaching ist der “Fluss des Lebens”. 

Der Fluss des Lebens lädt Dich ein, Dein Leben aus der Vogelperspektive zu betrachten und dabei Muster zu erkennen und Zusammenhänge zu verstehen, die sonst im Verborgen geblieben wären.

Stell Dir vor, Dein Leben sei ein Fluss, der sich unaufhaltsam seinen Weg bahnt, vorbei an Steinen und Felsen, durch Wälder und das bei jedem Wetter. Sei es Regen, Sturm oder Sonnenschein.

Diese Vorstellung dient als kraftvolle Metapher für Deine Lebensreise. Der Fluss symbolisiert die ständige Bewegung und Veränderung in Deinem Leben, die Herausforderungen und Erfolge, die Dich geformt haben.

Du brauchst

Für diese Übung benötigst Du ein weißes Blatt Papier (A4 oder A3), farbige Stifte und etwa 20 Minuten Deiner Zeit. 

Nimm Dir einen Moment, um Dich zu entspannen und innerlich auf die Reise Deines Lebens einzustimmen. 

Beginne dann damit, einen Fluss zu zeichnen, der sich durch verschiedene Landschaften schlängelt. Lass Deiner Kreativität freien Lauf und gestalte den Fluss mit Seitenarmen, Strudeln und unterschiedlichen Farbnuancen, die verschiedene Lebensphasen symbolisieren.

Nun ergänze am Ufer des Flusses in 7-Jahresschritten mit Worten und Symbolen:

Wichtige Personen: Wer hat in den verschiedenen Phasen Deines Lebens eine bedeutende Rolle gespielt? Das können Familienmitglieder, Freunde, Lehrer oder Mentoren sein.

Ereignisse: Welche wichtigen Ereignisse haben Dein Leben geprägt? Notiere Geburten, Schulabschlüsse, Umzüge, berufliche Meilensteine oder andere markante Erlebnisse.

Hobbys und Leidenschaften: Welche Aktivitäten haben Dich begeistert und erfüllt? Zeichne Symbole oder schreibe kurze Notizen zu Hobbys, Sportarten oder künstlerischen Interessen.

Umbrüche und Wendepunkte: Welche Phasen Deines Lebens waren von Veränderungen oder Krisen geprägt? Notiere Umbrüche, Abbrüche und Wendepunkte, die Dich herausgefordert und weitergebracht haben.

Symbole verwenden

Um Deine mentale und emotionale Verfassung in den einzelnen Lebensphasen zu visualisieren, kannst Du Symbole wie Sonne, Wolken, Gewitter, Nebel oder Regen verwenden. Alternativ kannst Du auch Metaphern nutzen, um folgende Fragen zu reflektieren:

Ereignisse, Menschen und Umstände: Welche Ereignisse, Menschen und Umstände haben Dich zu dem Menschen gemacht, der Du heute bist?

Quelle und Ursprung: Wo und wann entsprang Dein Fluss, wo ist Deine Quelle, Dein Ursprung? Welche frühen Erlebnisse und Einflüsse haben Dich geprägt?

Weg des Flusses: In welchen Umgebungen hat sich der anwachsende Fluss seinen Weg gebahnt? Welche Orte und Lebensphasen waren besonders prägend?

Einflüsse und Einmündungen: Welche anderen Flüsse haben Deinen Flussverlauf beeinflusst? Welche Menschen, Ideen oder Ereignisse haben Deinen Lebensweg maßgeblich geprägt?

Bewegung und Stromschnellen: Wann und wo gab es Stromschnellen und viel Bewegung in Deinem Lebensfluss? Welche intensiven Phasen haben Dich besonders geformt?

Hindernisse und Felsen: Welche Hindernisse oder Felsen hast Du überwunden? Welche Herausforderungen und Schwierigkeiten haben Deinen Weg erschwert und gleichzeitig Deine Stärke gezeigt?

Unterirdische Phasen: Musste Dein Fluss zeitweise unterirdisch fließen oder sich einen neuen Weg bahnen? Gab es Phasen des Rückzugs oder der Neuorientierung?

Dann

Nachdem Du Dein Bild fertiggestellt hast, betrachte es eingehend. 

Frage Dich: “Was für ein Mensch bin ich geworden und was hat dazu geführt?” 

Dieser reflektierende Blick auf Dein Leben kann Dir tiefere Einsichten und ein besseres Verständnis Deiner eigenen Entwicklung bieten. 

Teile anschließend Deine persönliche Geschichte, sei es in einem Coaching-Gespräch, einem Workshop oder einem Seminar.

Denn diese Übung eignet sich nicht nur für die individuelle Selbstreflexion, sondern ist auch eine großartige Möglichkeit, die Verbindung in einer Gruppe zu stärken. Der Respekt und die Wertschätzung untereinander wachsen, wenn man erkennt, welche Herausforderungen der andere bereits gemeistert hat. Es eröffnet einen Blick hinter die Fassade eines anderen Menschen und schafft eine tiefere Verbindung.

Es braucht Mut, sich zu öffnen und die eigene Geschichte zu teilen. Das Vertrauen und die Verbundenheit, die Du daraus mitnimmst, sind es wert. Erlebe die Stärke der Gemeinschaft und die Bereicherung, die aus den Teilen Eurer Lebensreisen entsteht.

Ich wünsche Dir viel Freude bei Deinem Fluss des Lebens!

12.06.2024 Heilsames Schreiben: Schreiben und Musik – wie Klänge Dich beflügeln

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Gedankenverloren und energielos sitze ich im Auto, als urplötzlich genau DIESER Song im Radio gespielt wird …

Die Erinnerung an einen besonderen Menschen flammt auf. Eine vergessene geglaubte Situation tief aus der Vergangenheit. Blitzartig erwachen meine Lebensgeister.

Musik hat für viele von uns eine riesige Bedeutung. Wir können uns in ihr verlieren und wiederfinden. Sie transportiert Stimmungen, Energie und berührt unser Herz. Sie berührt unsere Seelen auf eine Art und Weise, wie kaum etwas anderes. Musik ist universell. Sie kennt keine Grenzen.

Musik hat die Macht, uns zurück in die Vergangenheit zu schicken. Sie verbindet uns mit besonderen Momenten oder erinnert uns an prägende Menschen.

Es gibt Klänge und Töne, bei denen uns die Tränen kommen oder die uns fröhlich und lebendig stimmen. Und dann wieder welche, die uns nachdenklich machen und uns innerlich öffnen für die Welt. Die Vielfalt von Klängen ist vermutlich ähnlich der Vielfalt der Sprache. Unendlich.

Welche Töne und welche Klänge diese sind, mag für jeden Menschen unterschiedlich sein. Doch uns allen ist gemeinsam, dass es sie gibt in uns und in unserem Leben. Die Musik, die uns tief berührt und beseelt. 

Wie funktioniert Schreiben nach Musik?

Schreiben nach dem man sich ein bestimmtes Musikstück oder einen Song angehört hat, ist ein wirksamer, praxiserprobter Weg der Schreibinspiration. 

Wir werden durch unser Gehör angesprochen und inspiriert. Dadurch entfalten sich ganz neue Zugänge zu Erinnerungen und Gefühlen. Es werden andere Assoziationsketten ausgelöst als beispielsweise beim Freewiriting. 

Finde die richtige Musik für Dein Schreibprojekt

Tatsächlich fühlen sich viele Schreibende von Musik abgelenkt, wenn sie gerade an eigenen Formulierungen feilen. Moderation und Werbeblöcke sind besonders lästige Störfaktoren. Darum bieten sich für die musikalische Untermalung eher Streaming-Portale an als klassische Radiosender. 

Besonders mit Instrumentalmusik können wir uns einen „virtuellen Schreibraum“ schaffen. Das hilft vor allem dann, wenn Du Schwierigkeiten hast, in den Schreibfluss zu kommen. Unabhängig davon, an welcher Art von Schreibprojekt Du gerade arbeitest.

Worauf muss ich achten?

Als eine Art Selbstschutz ist es sinnvoll, sich vorher einen Zeitrahmen zu setzen. Es gibt Themen, die uns sehr nah gehen und in denen wir uns schnell verloren fühlen könne. Die an die Substanz gehen und wie ein Sog nach unten wirken. Ein fester zeitlicher Rahmen unterbindet das. 

Setz Dich entspannt hin, blende die Umgebung bestmöglich aus, und bring Dich in eine ruhige Stimmung. Wenn Du Dich fürs Schreiben bereit fühlst, schalte die Musik aus, stell Dir einen Timer auf 20 oder 30 Minuten und schreibe sofort los.

Motiviere Dich für „unspannende“ Arbeitsprozesse

Pulsierende Rhythmen und temporeiche Musik, wie man sie gerne beim Joggen hört, können uns für trockene Texte, Recherchen oder Überarbeitungen motivieren. Rock- und Popmusik der Achtzigerjahre hat etwa eine positive Power. Am besten funktioniert hier natürlich das, was Dir gefällt. 

Erstell Dir eine eigene Motivations-Playlist mit Deinen Lieblingssongs. Das muss in dem Fall nicht nur Instrumentalmusik sein. Es sind meist eher unbekannte Songtexte, die uns ablenken. Bei Liedern, die wir schon oft gehört haben, achten wir gar nicht mehr darauf.

Wenn Du bei Streaming-Anbietern oder auf YouTube stöberst, gib ruhig auch Musikstilen eine Chance, die Du bisher nicht kanntest (wie Gaming-Soundtracks, Entspannungsmusik oder Jazz). Vielleicht werden gerade sie Dein Schreiben neu beflügeln.

Schreibimpuls: Playlist Deines Lebens

Musik begleitet uns durchs Leben. Es lohnt also sich die Zeit zu nehmen, um all die Songs zu sammeln, die zur Playlist Deines Lebens gehören.

Schnapp Dir einen Stift und ein Blatt Papier und lege handschriftlich los:

Welche Songs erzählen Deine Geschichte?

Schreibe alle Songs auf, die Dir etwas bedeuten oder mit denen Du etwas aus Deinem Leben verbindest.

Welche Songs sind mit großartigen, schmerzhaften oder einzigartigen Momenten Deines Lebens verbunden?
Welche Songs erzählen einen Teil Deiner Lebensgeschichte?


Bastele Deine ganz persönliche Lebens-Playlist und tauche ein in Erinnerungen und intensive Augenblicke.

Ich wünsche Dir viel Freude beim Schreiben mit, durch oder über Musik.

08.05.2024 Heilsames Schreiben: Liebeskummer – wenn das Herz schwer ist

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Liebeskummer – wenn das Herz schwer ist

Erinnerst Du Dich an Deine letzte Trennung?
An den Schmerz, die Leere und die tiefe Traurigkeit?
Das Gefühl, dass Dir der Boden unter den Füßen weggezogen wurde?

Liebeskummer ist eine Erfahrung, die uns alle vereint und die beinahe jeder Mensch irgendwann in seinem Leben durchlebt. 

Es ist ein Schmerz, der sich immer gleich anfühlt – einfach nur schrecklich. Es ist, als ob die Seele in Dunkelheit gehüllt ist und man glaubt, dass diese Schwärze niemals enden wird. Gepaart mit Hilflosigkeit, Ohnmacht und Verzweiflung.

Die Vorstellung, dass dieser Schmerz lange dauern könnte, ist kaum zu ertragen. Viele von uns reagieren darauf mit Stimmungsschwankungen, mit einem gestörten Essverhalten, mit einem Mangel an Interesse am Leben, mit Trauer und depressiven Gedanken. 

Liebeskummer und der körperliche Schmerz

Oftmals fühlt sich Liebeskummer sogar schlimmer an als körperlicher Schmerz. Studien zeigen, dass im Gehirn dieselben Regionen aktiviert werden wie bei körperlichen Schmerzen. Es ist also nicht ungewöhnlich, dass emotionale Verletzungen mit körperlichen Schmerzen einhergehen. 

Vor allem die Ablehnung und das Gefühl der Ausgrenzung können tief in uns wirken und unsere Seele verletzen.

Es gibt keinen Liebeskummer-Schutz, aber es gibt schreibende Strategien, die uns helfen können, nicht vollständig abzustürzen und die heftigen Reaktionen abzumildern.

Schreibend gegen den Liebeskummer

Satzanfänge zur Stärkung des Selbstwertgefühls:

Unser Selbstwertgefühl bestimmt darüber, wie wir unsere Beziehungen zu den Menschen um uns herum erleben. Es beeinflusst alle Bereiche des Lebens. Aus diesem Grund ist es wichtig, was wir von uns selbst halten, wie wir uns selbst begegnen und welche Wertschätzung wir uns selbst entgegenbringen. 

Satzanfänge bieten eine kreative Möglichkeit, unser Selbstwertgefühl zu stärken

Sie sind eine einfache Art, positiv auf die Selbstwahrnehmung und das Unbewusste einzuwirken. Das geschriebene Wort hat einen riesigen Stellenwert in unserem Bewusstsein. Haben wir unsere ersten Gedanken aufs Papier gebracht und schreiben weiter, können die tiefer liegenden Ideen und Gedanken ans Licht geholt werden.

So gehts:

  • Beende den Satz handschriftlich. Eine gute Zeit zum Schreiben ist morgens, gleich nach dem Aufwachen oder Abend kurz vor dem Schlafengehen. 
  • Um unser Unterbewusstsein zu überzeugen, braucht es eine glaubwürdige Erklärung. Deshalb ist es wichtig, die Satzanfänge zu begründen.
  • Schreibe immer den vollständigen Satz. Es geht um das Einprägen der Aussage. Um die Aufnahme der Information und das Abspeichern im Unbewussten.
  • Schreibzeit: Täglich ca. 10-20 Minuten
  • Dauer mindestens 6 Wochen

Wichtig: Jede noch so winzige Veränderung in unserem Denken und Handeln braucht Zeit. Die von mir vorformulierten Sätze sind ein Angebot. Ändere die Satzanfänge, wenn Du das Gefühl hast, dass sie nicht zu Dir passen. 

Beispiele für Satzanfänge, die jeweils 5x untereinander geschrieben und von Dir vervollständigt werden:

Ich bin wertvoll, weil … 
Ich bin liebenswert, weil …
Ich achte auf meine Grenzen, indem …
Ich schätze meine Fähigkeiten, weil …
Ich bin es wert glücklich zu sein, weil …

Scheibe, achtsam und intuitiv. Und lass Dir Zeit, wenn es belastende Erinnerungen sind, die aufgeschrieben werden wollen, anstelle dessen, was Du ursprünglich vorhattest, aufs Papier zu bringen.

Schreibimpuls: Dinge, die Dir helfen

Manche Liebeskummer-Tage sind schlimmer als andere. An diesen Tagen brauchen wir Dinge, die uns helfen, bestmöglich durch den Tag zu kommen.

Lass Dich an einem solch dunklen Tag handschriftlich auf folgenden Schreibimpuls ein:

Eine Sache, die ich heute tun könnte, um es mir leichter zu machen, ist….

Was könntest Du heute tun, um Dir selbst beizustehen?
Was könntest Du versuchen, um gut für Dich zu sorgen?


Ein Spaziergang im Wald, etwas Tolles, das Du backen oder einen lieben Menschen, den Du besuchen könntest. Es kann ein Schaumbad sein, ein Anruf oder eine Tasse Tee.

Schreib sie auf, diese eine Sache und dann tu sie!

Eine Trennung ist ein aktiver Prozess, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Schreiben ist dafür ein genialer Weg. Du fasst Deine Gefühle und Gedanken in Worte. Gewinnst Klarheit. Erkennst Zusammenhänge.


Beim Schreiben gibst Du dem Schmerz in Dir ein Gesicht und lässt ihn so schrittweise los.

03.04.2024 Heilsames Schreiben: Schreibend in Erinnerungen schwelgen

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Schreibend in Erinnerungen schwelgen

Erinnerst Du Dich noch, was Dir wichtig war, als Du 10 Jahre alt warst?

Als ich 10 Jahre alt war, verbrachte ich die Zeit am liebsten mit meiner besten Freundin. Stapelweise Bücher waren mein Fenster in eine größere Welt.

Ich schrieb bunte Geschichten und erzählte sie mir selbst.

Und ich habe es geliebt, im Sommer stundenlang mit dem Fahrrad durch die Dörfer meiner Heimat zu fahren.

Das Tolle: Was uns damals glücklich gestimmt hat, macht es vielleicht noch heute!

Magischer Schreibimpuls Kindheit

Beantworte handschriftlich folgenden Satz:

Was hat Dich glücklich gemacht, als Du 10 Jahre alt warst?

Welche Hobbys, Sportarten oder Bücher hast Du gemocht?
Mit wem hast Du Deine Zeit verbracht?
Welche dieser Aktivitäten interessieren Dich noch heute?
Wie kannst Du diese wieder in Dein Leben integrieren?

Gezielte Impulse aus dem biografischen Schreiben lassen uns sanft in Erinnerungen schwelgen.

Sigmund Freud brachte diesen Prozess kurz und knackig auf den Punkt: „Erinnern, wiederholen, durcharbeiten.“


Eine geniale Methode, die ich nicht nur im Coaching nutze, sondern, auch wenn ich meine Klienten auf ihren Weg zur eigenen Biografie begleite.

Doch, was ist biografisches Schreiben?

Biografisches Schreiben ist ein heilsamer Weg, um unser Leben zu erfassen. Bilanz zu ziehen. Bestimmte Puzzleteile herauszugreifen. Muster zu erkennen. Platz für die Zukunft zu schaffen.


Literarische Formen wie Chroniken, Lebensläufe und Erinnerungen gehören zu den ältesten Textgattungen der abendländischen Kultur.


Erinnerungen sind nutzbar, um unser Leben zu reflektieren. Aus der Distanz zu strukturieren, den eigenen Lebenssinn greifbar zu machen, Platz für die Zukunft zu schaffen oder Deinen Lieben etwas aus Deiner Geschichte zu hinterlassen.

Was kann ich dabei für mich gewinnen?

Die Rückbesinnung auf schöne Momente hilft dabei, Hoffnung und Mut zu schöpfen. Bereits beim Schreiben werden freudige Momente erlebt.


Sich schreibend daran erinnern, welche Herausforderungen Du bereits in Deinem Leben gemeistert hast, stärkt zudem das Gefühl der Selbstwirksamkeit.

Zusammenfassend: Biografisches Schreiben hilft, seelische Heilungsprozesse einzuleiten und den Blick aus der Vergangenheit in die Gegenwart und die Zukunft zu lenken.

Magischer Schreibimpuls Kinderträume

Meine Tochter hat so viele Träume und Wünsche.

Sie strahlt, wenn sie mir davon erzählt. Von diesen tausend Dingen, die sie tun, erleben und besitzen will. Wünsche für heute, morgen oder irgendwann.

Und jedes Mal, wenn sie mir davon erzählt, fällt mir ein: ICH hatte sie auch!

Fakt ist: Jeder von uns trägt diese Träume in sich.

Zeit, sich daran zu erinnern …

Lass Dich handschriftlich auf folgenden Schreibimpuls ein:

𝗪𝗲𝗹𝗰𝗵𝗲𝗻 𝗧𝗿𝗮𝘂𝗺 𝗵𝗮𝘁𝘁𝗲𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝗮𝗹𝘀 𝗞𝗶𝗻𝗱?

Was hast Du Dir gewünscht?
Welche Dinge wolltest Du erleben?
Was hat Dich angetrieben?
Ist der Traum von damals noch in Dir?

Schreib darüber. Ohne nachzudenken, ohne zu reflektieren und ohne abzusetzen. Fühl Dich ein und öffne die Tür zu vergangenen Erinnerungen.

Ich wünsche Dir viel Freude dabei!

13.03.2024 Heilsames Schreiben: Schreib Dich fit und frei

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Schreib Dich fit und frei

Kreislaufprobleme, Kopfschmerzen, Müdigkeit. Manchmal ist es das Wetter, das uns schwer zu schaffen macht.

Leidet in dieser wetterfühligen Phase unser Körper, hat das auch Einfluss auf die Psyche. Ein Effekt, der übrigens auch in die andere Richtung funktioniert: Ist die Seele krank, kommt es zu körperlichen Beschwerden. 

Psyche und Körper

Zusammenhänge, die sich wissenschaftlich nachweisen lassen. Exakt das können wir beim heilsamen Schreiben wunderbar nutzen. Denn, wenn unsere Psyche unseren Körper krank machen kann, kann sie ihn ebenso gesund machen oder zumindest den Umgang mit Krankheiten erleichtern.

Beispielsweise haben Studien an Menschen mit AIDS eindrucksvoll gezeigt, dass Schreiben über emotionale Belastungen einen dienlichen Einfluss auf das Immunsystem haben. Viruszellen haben ab- und die Helferzellen zugenommen. Und Menschen mit dauerhaften Schmerzen fühlten sich durch regelmäßig-gezieltes Schreiben weniger wütend und zunehmend in der Lage, ihr Leben wieder eigenverantwortlich zu meistern.  

Magischer Schreibimpuls

Folgender Schreibimpuls, idealerweise handschriftlich ausgeführt, kann Dich in einer schweren Zeit Deines Lebens unterstützen:

Schreibe über eine schwierige Zeit in Deinem Leben und wie Du sie überstanden hast.



Was oder wer hat Dir geholfen, sie zu überstehen?


Was fühlst Du, wenn Du daran zurückdenkst?



Schreib 10 bis 15 Minuten über diese dunkle Phase und darüber, was Du aus ihr mitnehmen kannst. Schreibe, was Dir gerade in den Sinn kommt. Ohne nachzudenken, ohne zu reflektieren und vor allem ohne abzusetzen.

Mein Tipp: Entwickle Deine Schreibroutinen.

Gemäß der im letzten Blogbeitrag erwähnten Pennebaker-Studie reichen täglich 15 Minuten gezieltes Schreiben, um gesünder zu werden. 

Klingt machbar, denn warum solltest Du für Deine Psychohygiene nicht ebenso viel Zeit finden, wie für Deine Körperhygiene?

Routinen entwickeln

Das Geheimnis, um neue Gewohnheiten zu verankern: Sie müssen regelmäßig über einen Zeitraum von 10 bis 12 Wochen ausgeübt werden. Lass die gesundheitsfördernde Wirkung Tag für Tag selbstverständlicher werden. Und erkenne durch das Schreiben, was oder wer Dir guttut, wo Deine Grenzen liegen und wie Du Dich am wohlsten fühlst. 

An manchen Tagen wird es Dir leichter fallen, auf Dich zu achten und zu schreiben. An anderen sehr viel schwerer. Lass Dich nicht entmutigen und greife morgen erneut beherzt zu Stift und Papier.

08.02.2024 Heilsames Schreiben: Mini-Detox fürs Gehirn: gesundheitsförderndes, heilsames Schreiben

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Mini-Detox fürs Gehirn

Kennst Du die Geschichte von Morris Goodmann?

Der amerikanische Autor, der als „Miracle Man“ bekannt wurde, brach sich mit 35 Jahren bei einem Flugzeugunfall zwei Halswirbel. Die Ärzte gingen davon aus, dass er sein Leben im Rollstuhl verbringen würde.

Morris hingegen war felsenfest davon überzeugt, gesund zu werden. Und er wurde gesund! Heute reist er um die Welt und motiviert Menschen, an die Macht ihrer Psyche zu glauben.

Eins von vielen medizinischen „Wundern“, das eindrucksvoll zeigt, welche Kräfte ein Mensch in der Lage ist zu mobilisieren, wenn er seiner inneren Kraft vertraut und an seine Genesung glaubt.

Ein Experiment der Ohio University bestätigt dieses mächtige Phänomen:  Forscher baten ihre Testpersonen, sich täglich 15 Minuten lang vorzustellen, wie sie ihre Muskeln anspannen und dadurch trainieren. Allein die Vorstellung reichte, um die für die Muskeln zuständigen Gehirnregionen so anzuregen, dass die Muskeln nach zwölf Wochen an Kraft zugenommen hatten. Ohne dass die Testpersonen sich tatsächlich bewegt hatten.

Was hat die Kunst des Visualisierens mit heilsamen Schreiben gemeinsam?

Ähnlich wie die Kunst des Visualisierens kann auch regelmäßig-gezieltes Schreiben viel Gutes bewirken. Es trägt dazu bei, neuronale Strukturen im Gehirn zu verändern und neue Bahnen anzulegen.

Das wiederum erleichtert das spätere Erinnern, fördert unser Wohlbefinden, die Kreativität und Resilienzfähigkeit.

Eine der populärsten Studien zu diesem Thema kommt von dem Psychologen James Pennebaker aus den USA. Er ließ seine Studienteilnehmer über mehrere Wochen täglich 15 Minuten über ihre belastenden Erlebnisse schreiben.

Die Folge: Die Mehrzahl der Teilnehmer fühlte sich nach dem Schreiben körperlich besser. Sie waren optimistischer gestimmt und hoffnungsvoller. Hatten neuen Mut gefasst und waren dadurch in der Lage, ihr Leben in die Hand zu nehmen und aktiv zu ihrer Gesundheit beizutragen.

Eine bewährte Technik, um sich Sorgen und Ängsten zu stellen, ist die Freewriting-Methode. Der Begriff „Freewriting“ wurde in den 1970er-Jahren von Peter Elbow geprägt. Es ist eine der besten Methoden, um Schreibwiderstände zu lösen und den Schreibfluss zu fördern. Sie hilft, Druck abzubauen, Ängste mutig anzugehen und Klarheit zu gewinnen.

Setze Dich hin und leg einfach los …

Schreibe in 10 bis 15 Minuten auf, was Dir gerade in den Sinn kommt. Das kann die Angst vor dem morgigen Arzttermin sein, ein krankes Kind, das überzogene Bankkonto oder die Affäre mit dem Kollegen.

Schreiben, ohne Nachdenken, ohne Reflektieren und vor allem ohne Absetzen, ist wie Mini-Detox fürs Gehirn.

Alles, was Dich beschäftigt, alle Sorgen, Zweifel, Pläne und Hoffnungen fließen durch die Hand und den Stift auf das Papier. Verliere die Kontrolle und folge Deinen Gedanken.

Fällt Dir nichts mehr ein, schreibe so lange „mir fällt nichts ein“ auf, bis wieder ein neuer Gedanke kommt. Wenn die Zeit um ist, beende schriftlich Deine Gedanken und stoppen sie.

Mein Tipp: Die Übung klappt am besten, wenn Du handschriftlich schreibst. Denn mit der Hand schreiben wir freier und intuitiver, als beim Tippen.

Ich wünsche Dir viel Freude bei dieser Übung!

08.02.2024 Heilsames Schreiben: Wer ist Anja Lamprecht-Löwe

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Anja Lamprecht-Löwe
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Kurzvita:

Worte sind machtvoll. Von früher Kindheit an hatten Bücher eine besondere Magie für mich. Schreiben einen hohen Stellenwert in meinem Leben.

Nach meiner Aus- und mehreren Weiterbildungen im psychologischen Bereich, erkannte ich, wie heilsam und gesundheitsfördernd diese Magie, gezielt angewendet, auf Körper & Geist wirkt.

Als Coach für heilsames Schreiben, biografische Scheibbegleiterin und Paracelsus-Dozentin lebe ich diese Leidenschaft heute in Form meiner Coachings, Workshops, Schreibgruppen und Autobiografien.

Hier kannst Du mit Anja Lamprecht-Löwe in Kontakt treten: https://www.a-lamprecht-loewe.de/

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